Wenn der Strom mal ausfällt – hilft ein Notstromaggregat
Was ist der wesentliche Unterschied zwischen einem Dieselmotor und einem Otto-Motor, auch als Benziner bekannt? Der folgende Artikel beschäftigt sich neben dieser Frage auch damit, warum Dieselaggregate in bestimmten Bereichen –Spedition, PKW, Notstromaggregate und Schiffsfahrt seien hier als Beispiel genannt- dem alternativen gewöhnlichen Fossilen Verbrennungsmotor ersetzt haben. Auch ist es oft fragwürdig warum der Dieseltreibstoff günstiger ist als Benzin, wenn doch der Energiewert höher ist und die Motoren in der Herstellung teurer.
Notstromaggregat mit Benzin oder Diesel
Am Anfang war das Wort. So wurde dem Dieselaggregat – auch Dieselmotor genannt – oft nachgesagt, er hätte eine größere Laufleistung als seine Alternative, der benzinbetriebene Motor. Es ist leicht nachzuvollziehen warum jedermann so dachte, so kommt der Dieselmotor hauptsächlich aus dem schweren Bereichen. Dem Bereich der Industrie und Spedition, dem Bereich der Schifffahrt und der Stromerzeugung wie Notstromaggregate. Doch warum ist das so? Was macht den Diesel so viel besser geeignet in einem Schiff die Schraube zum drehen zu bringen als ein Ottomotor?
Dabei ist der Aspekt der Sicherheit im Bereich der See und Binnenfahrt nur ein Grund: Der Dieseltreibstoff hat einen sehr viel höheren Flammpunkt als Benzin. Damit ist nicht das filmische Szenario gemeint, dass beispielsweise ein Motor explodiert, wenn auf ihn geschossen wird. Viel eher ist es die Tatsache, dass die Dämpfe, die entstehen wenn Benzin offenen Luftkontakt hat, sehr entzündlich sind. So mussten früher, als der Dieselmotor noch kein Antriebsstandard auf Schiffen war, die Maschinenräume oft minutenlang durchlüftet werden – Ein Funke, und der gesamte Raum stände sonst in Flammen.
Notstromaggregat – die Leistung
Wird ein Dieselaggregat mit einem gleich großen (in Punkto Hubraum) Ottomotor verglichen, so unterliegt dieser in Sachen Leistung und Drehmoment im gleichen Drehzahlbereich. Dies liegt nicht nur daran, dass der Brennwert des Dieseltreibstoffs höher ist als der von Benzin, sonder auch an der zugrunde liegenden Technik. Der mit Benzin betriebene Ottomotor weist sich durch eine aktive Zündvorrichtung aus; das Luft-Brennstoff-Gemisch befindet sich in der Zündkammer und wird durch den Funken einer Zündkerze gezündet. Außerdem erfolgt die Drehzahlsteuerung, also die aktive Leistung, über die eingeführte Luftmenge.
Der Dieselmotor wie das Notstromaggregat hingegen, arbeitet mit dem Prinzip der Selbstzündung. Hierbei wird die Luft in der Brennkammer extrem verdichtet, bis sie eine Temperatur von bis zu 900°C erreicht hat. Erst wenn diese Temperatur und der Druck gegeben sind, erfolgt die Zugabe des Dieselkraftstoffs. Durch das hohe Verdichtungsverhältnis ist die Selbstzündung möglich. Einzig eine Glühkerze wird zum Kaltstart benötigt.
Außerdem zeichnet sich die Leistung eines Dieselmotors nicht durch die zugeführte Luftmenge aus, wie beim Ottomotor, sondern durch die zugeführte Kraftstoffmenge. Die mechanische Energie wird dann, wie beim Benzinverbrennungsmotor auch, durch eine Kurbelwelle aus der oszillierenden Bewegung der Ausdehnung in der Brennkammer erreicht.
Sprich:
Die Räder oder die Schiffsschrauben drehen sich. Das Dieselaggregat wie auch das Notstromaggregat hat jedoch ein höheres Leistungsgewicht (Quotient aus dem Gewicht und der Leistung), was sich direkt negativ auf die Beschleunigung des Motors auswirkt. Wobei das bei einem Notstromaggregat keine Rolle spielt.
Die höhere Leistung vereint mit der kleineren Masse und dem geringeren Verbrauch sind auch die wesentlichen Punkte, warum fahrbare Stromaggregate wie auch große Notstromaggregate meist auf Dieseltechnik basieren. Hierbei handelt es sich um einen gewöhnlichen Motor, der jedoch keine Räder wie in einem Auto antreibt sondern einen kleinen Generator, welcher dann wiederum Strom erzeugt. Diese Technik wurde früher für die Stromerzeugung in U-Booten genauso genutzt wie als Notstromaggregat in Krankenhäusern usw.
Umweltverträglichkeit bei Notstromaggregaten
Wie Sie sehen ist ein Dieselmotor also nicht nur Leistungsfähiger als ein Ottomotor gleichen Hubraums, er ist, verglichen mit einem Benziner ohne Abgasnachbehandlung, sogar Umweltschonender da er weniger Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff und Stickoxid ausstößt. Besitzt die Dieselalternative jedoch einen Katalysator, so ist sie die bessere Wahl was Umweltaspekte betrifft.
Steuerliche Vorteile
Der heutige Hype, die Dieselfahrtzeuge mit Rußpartikelfiltern nachzurüsten, ist dem der 80er Jahre vergleichbar, als die Benzinmotoren mit Katalysatoren ausgestattet wurden. Einzig Flurförderfahrzeuge (Gabelstapler usw.) wurden bereits seit Anfang der der 70er Jahre serienmäßig mit diesen Filtern ausgestattet. Steuerliche Vorteile waren damals, genau wie sie es heute sind, der ausschlaggebende Grund für diese Maßnahmen.
Vorsicht bei der Benutzung von Heizöl
Es waren auch die Steuern, die vom Endverbraucher eingespart wurden, wenn er statt Diesel Heizöl tankte. Denn diese beiden Kraftstoffe sind fast identisch und entspringen beide direkt aus Rohöl. Der einzige Unterschied besteht im höheren Anteil von Schwefel und Paraffin beim Heizöl. Wegen der steuerlichen Begünstigung ist hier ein spezieller Zusatzstoff enthalten, welcher nachweisen kann, dass der Motor mit Heizöl betrieben wurde. Betreiben Sie Ihren Dieselmotor also mit Heizöl, bewegen Sie sich auf dem gefährlichen Terrain der Steuerhinterziehung.
Betriebskosten
In vielen Ländern ist der Diesel günstiger als Benzin um die Betriebskosten von Lastkraftwagen niedrig zu halten. Dies ist allerdings in der Schweiz oder Großbritannien nicht der Fall, so liegt es unter anderem auch daran, dass dort der Anteil an PKWs mit Dieselmotor sehr viel geringer ist als in vielen anderen europäischen Ländern. Länder, in denen Diesel günstiger ist als Benzin, haben dafür eine höhere Besteuerung der Dieselbetriebenen Fahrzeuge an sich, so dass sich eine Anschaffung derer nur bei hoher Laufleistung lohnt.